Im Jahr 2019 werden die Strompreise kräftig ansteigen. Die Versorger begründen dies laut einem Bericht der tagesschau vom 17. November mit steigenden Einkaufspreise. So muss ein Drei-Personen-Haushalt künftig mit Mehrausgaben von durchschnittlich 55 Euro pro Jahr rechnen. Grund genug, den eigenen Stromverbrauch zu überdenken und alle Möglichkeiten zu nutzen, Strom zu sparen. Schließlich ist der Strompreis in den letzten zwei Jahrzehnten um 70% gestiegen und wird auch zukünftig mit Sicherheit ansteigen. Die nachfolgenden fünf Beispiele sollen dazu als Anregung dienen.

Sorgsam mit Energie umgehen

 

1. Möglichkeit: Stand-by-Modus umgehen

Viele Haushaltsgeräte besitzen eine Stand-by-Funktion, die es dem Verbraucher erlaubt, das Gerät über die Fernbedienung in den Ruhemodus zu versetzen. Allerdings verbraucht es dann trotzdem Strom, auf das Jahr gerechnet ist das nicht wenig. Allein in Deutschland sollen auf diese Weise von den Haushalten mehr als vier Milliarden Euro unsinnig verschenkt werden. Das muss nicht sein. Das Betätigen des Aus-Schalters anstelle des Stand-by-Knopfes erfordert keinen Mehraufwand. Besitzen einige Geräte diesen nicht, lässt sich der Stromkreis durch das Ziehen des Steckers unterbrechen oder man nutzt abschaltbare Steckdosenleisten.

2. Möglichkeit: Richtig lüften

Auch der folgende Tipp appelliert allein an Verhaltensänderungen des Verbrauchers. Anstatt die Fenster stundenlang in Kippstellung zu bringen, ist das Stoßlüften zu empfehlen. Auf diese Weise geht am wenigsten Heizenergie verloren. Sämtliche Fenster werden ganz geöffnet, so dass ein kurzfristiger Luftaustausch erfolgen kann. Durch das Stoßlüften gelangt frische Luft in die Räume, was eine Reduzierung der Luftfeuchtigkeit mit sich bringt. Trockene Luft erwärmt sich schneller als feuchte. Das Lüften hat außerdem die Steigerung des Wohlbefindens zur Folge, weil wieder mehr Sauerstoff in die Atemwege gelangt. Nicht zuletzt reduziert es die Gefahr der Schimmelbildung in der Wohnung, die gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Nach Möglichkeit sollten die Fenster in den Wohnräumen dreimal täglich geöffnet werden. Im Badezimmer ist nach jedem Duschen oder Baden zusätzlich zu lüften, weil die Luftfeuchtigkeit dann besonders hoch ist.

Über Neuerungen nachdenken

 

3. Möglichkeit: Stromfresser durch sparsame Geräte austauschen

Zu den Haushaltsgeräten mit einem hohen Stromverbrauch zählen diejenigen, die entweder das ganze Jahr hindurch laufen wie die Gefriertruhe und der Kühlschrank oder solche, die beim kurzzeitigen Einsatz besonders viel Energie verbrauchen. Zu Letzteren gehören die Mikrowelle und der Wasserkocher. Ein Austausch von alten Geräten gegen energiesparende Neugeräte lohnt sich, weil sich der Mehrverbrauch über die Jahre hinweg summiert. Das kann Stromkosten in Höhe von bis zu 70 Euro mehr im Haushalt pro Jahr ausmachen. Bei der Auswahl der neuen Geräte sollte auf die vom Hersteller angegebenen Energieeffizienzklassen geachtet werden, die seit 2017 in die Unterteilung von A bis G erfolgt.

4. Möglichkeit: Anbieter wechseln

 

Strom sparen

Bild: Daniel Krason / shutterstock

Ein Wechsel des Stromanbieters kann bis zu einige hundert Euro im Jahr sparen. Dies ist insbesondere möglich, wenn dazu ein Vergleichsportal genutzt wird, über das der Verbraucher den neuen Vertrag abschließt. Grund für die günstigen Konditionen ist der hohe Konkurrenzdruck unter den Anbietern. Doch Vorsicht! Um tatsächlich zu profitieren, muss das Kleingedruckte sorgfältig gelesen werden. Einige Anbieter gewähren Rabatte nämlich erst ab einer bestimmten Laufzeit des Vertrags. Andere erhöhen die monatlichen Beiträge nach Ablauf des ersten Jahres deutlich. Außerdem macht es Sinn, eine Preisgarantie in Anspruch zu nehmen. Sonst kann der Anbieter bereits innerhalb des ersten Vertragsjahres die Preise mehrfach anheben. Zum Ende des Vertragsjahres sollte ein neuer Vergleich durchgeführt werden, wobei auf die jeweiligen Kündigungsfristen des alten Vertrags zu achten ist.

Die Wohnung vernetzen

 

5. Möglichkeit: Smarte Sparmöglichkeiten nutzen

Das Smart Home hat bereits viele Anhänger gefunden, die den Komfort seiner Vernetzung zu schätzen wissen. Es ist nicht nur praktisch, wenn die Wohnung beim Eintreffen bereits auf die Wohlfühltemperatur temperiert ist. Smarte Lösungen helfen beim Energiesparen, weil die Steuerungen einzelner Funktionen sich gegenseitig erkennen. So schaltet sich beispielsweise die Heizung automatisch aus, wenn sie geöffnete Fenster erkennt. Werden diese geschlossen, startet sie wieder von selbst. Ebenso kann die Heizung so programmiert werden, dass die Räume nie ganz auskühlen. Dadurch gelingt es schneller, die Zimmer nach Feierabend auf angenehme Temperaturen zu bringen und es wird insgesamt weniger Heizenergie aufgewendet. Smarte Stromschalter, die zwischen das Verbrauchsgerät und die Steckdose gesteckt werden, regulieren den Stromverbrauch, indem sie entweder nicht genutzte Geräte ausschalten oder Geräte punktgenau mithilfe eines Zeitschaltplans anschalten. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sich das Licht in der Einfahrt anschaltet, sobald sich der Verbraucher seinem Zuhause nähert. Hat er die Wohnung betreten, schaltet es sich automatisch wieder aus.

Welche Möglichkeiten der Verbraucher zum Stromsparen nutzt, hängt also nicht nur vom vorhandenen Budget ab, sondern auch vom individuellen Verhalten im Alltag. Übrigens dauert es eine Weile, bis sich der Einzelne über eine längere Zeit angewöhnte Schludereien wieder abtrainiert hat.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.